Was ist ein MVP?
(Vorteile und Beispiele)

Cosimo Fiordiriso
Ein Beitrag von
Cosimo Fiordiriso
Veröffentlicht am
22.07.2022
Lesezeit
4 Min.

Wer kennt es nicht? Ideen sind vorhanden, die Wünsche und Ziele sind definiert und der Zeitplan vorgegeben.

Doch wie bringen wir dies alles unter einen Hut, ohne dass das Ziel unter lauter Kompromissen leidet? Auch wenn wir den Zeitplan und das Budget anpassen und auf das Maximum anheben, erhalten wir damit nicht das bestmögliche Resultat, da wir das wichtigste nicht genug miteinbezogen haben, den Kunden!

Was ist ein MVP?

Ein Minimum Viable Product ist die kleinste Version Ihrer Idee, die Sie auf den Markt bringen oder mit dem Markt teilen können. Es ist eine Version eines neuen Produkts, einer Dienstleistung oder einer Geschäftsidee, die mit minimalem Aufwand erstellt wird und dazu dient, Kunden- oder Nutzerfeedback zu erhalten. Es ist der einfachste Weg, Ihr Produkt, Ihren Markt und Ihre Idee zu testen.

Das Ziel

Die Idee eines Minimum Viable Product ist es, ein Produkt so früh wie möglich zu entwickeln und zu testen, um das erste Feedback von Kunden zu erhalten. Das MVP ist ein Spiegelbild Ihres Geschäftsmodells, aber es geht nicht nur darum, ein Produkt mit wenigen Funktionen oder Vorteilen zu entwickeln. Es geht darum, mit minimalem Aufwand so viel wie möglich über das Produkt/die Dienstleistung, das Geschäftsmodell und die Kunden-/Marktsegmente herauszufinden. Der «minimale» Teil der Gleichung ergibt sich aus der Definition dessen, was ein MVP leisten muss, um für die Kunden nützlich - und lebensfähig - zu sein, was Ihnen hilft, sich auf das Wesentliche in Ihrem Entwicklungsprozess zu konzentrieren.

Ein MVP soll folgende Fragen beantworten: Ist meine Idee wirklich gut genug? Finden nur wir die Idee gut, oder wird sie auch auf dem Markt akzeptiert? Was wünscht sich der Kunde wirklich?

Vorteile vom MVP

  • bringt Klarheit ob es eine Marktnachfrage für das, was Sie entwickeln, gibt und ob es den Aufwand wert ist, es zu entwickeln
  • kann schnell auf neue veränderte Bedürfnisse im Markt reagieren
  • vermindert Risiken in der Produktentwicklung und vermeidet somit unnötige Aufwände und verringert Kosten
  • erlaubt den Check und die Anpassung der eigenen Annahmen durch das frühe Feedback von Early Adapters
  • verhilft zu besseren Chancen auf dem Markt durch gezielte Produktentwicklung dank direkten Kundenfeedbacks

Einsatzgebiete und Beispiele

Ein Minimum Viable Product kann sich auf Produkte, Geschäftsideen oder die Entwicklung und Vermarktung von Dienstleistungen beziehen. Auch Geschäftsmodelle oder wirtschaftliche Annahmen können mit einem MVP getestet werden. Je nach Branche, Bereich und Art kann ein MVP in verschiedenen Formaten konzipiert werden. Verwendet wird das MVP bei Online-Shops, Websites, Plattformen, Games, Konfiguratoren, Messe-Apps und vielen mehr.

MVP ist ein bekanntes Akronym für Minimum Viable Product, das Kernelement der digitalen Produktgestaltung. Daher findet man MVP häufig in der Software-, System-, App- und Produktentwicklung, in der Forschung und Entwicklung, im Projektmanagement und Design, in der digitalen Transformation, bei Startups und bei Unternehmen, die Produkte auf agile Weise entwickeln.

Was ein MVP sein kann und wie es keinen Sinn macht:

Ein weiteres Beispiel eines MVP:

Entstehung des Minimum Viable Product

Der Begriff MVP wurde 2001 von Frank Robinson geprägt und von Eric Ries und Steve Blank bei der Umsetzung ihrer Lean-Startup-Methodik verwendet. Dieser Ausdruck bezieht sich auf die einfachste Version eines Produkts, die erstellt werden kann, aber dennoch wesentliche Unterstützung für Benutzer bietet, die den Markt testen.

Das MVP ist ein Arbeitsmodell, das die wichtigsten Funktionen der Geschäftsidee enthält. Auch wenn es nicht alle Funktionen beinhaltet, bietet es Ihnen eine risikofreie Möglichkeit, Ihre Annahmen zu testen und zu messen, wie gross die Nachfrage nach Ihrem Produkt ist – bevor Sie zu viel Zeit und Geld in die Entwicklung eines vollständigen Produkts investieren.

  • Validierung und Priorisierung | von Probleme und Bedürfnisse
  • Value Proposition | Erarbeitung des Nutzenversprechen
  • Build | Entwicklung der ersten Version des Produkts
  • Customer Value | Kommunikation des Angebotes und Nutzens an den Anwender (Early Adopter)
  • Measure | Produkt von Ihren Anwendern testen und bewerten lassen
  • Learn | Auswertung der Feedbacks und Definition der weiteren Schritte z.B. wird ein MVP danach verworfen, oder wird es weiterentwickelt.